W. Hartmann & Co. GmbH
Möllner Landstraße 107
D-22113 Oststeinbek
Die Firma Hartmann wurde von Walter Hartmann zusammen mit einem Kompagnon (Herrn Ulrich Grajecki) am 30.10.1925 in Hamburg gegründet.
Walter Hartmann, geboren am 29.06.1903, stammte aus der Stadt Zellerfeld im Harz und ist in kleinbürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater war Schuhmachermeister, fast alle anderen Vorfahren und Verwandten waren im Bergbau beschäftigt. Schon kurz nach dem ersten Weltkrieg zog es Herrn Hartmann weg von der Heimat nach Berlin, wo er den Anfang der Golden Twenties erlebte. Begeistert von den Möglichkeiten, welche das Leben zu bieten hatte, übersiedelte Walter Hartmann nach Hamburg, wo kurz darauf Firmen- und Familiengründung folgten.
Der (deutlich ältere) Partner Ulrich Grajecki verließ das Unternehmen Anfang der Sechzigerjahre, noch heute erinnert der Zusatz '& Co.' im Firmennamen an seine frühere Teilhaberschaft. Die Firma belieferte zunächst insbesondere die Schiffswerften an Nord- und Ostsee. Mit dem Bau der Mauer und dem einhergehenden Verlust der östlichen Märkte orientierte sie sich dann um und erlebte im Nachkriegsdeutschland zu Zeiten des Wirtschaftswunders einen Boom in der Bauwirtschaft. In dieser Zeit wuchs das Unternehmen bis auf knapp 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zahlreichen Niederlassungen und Verkaufsbüros in Deutschland heran. Gehandelt wurde schon damals mit Nicht-Eisen-Metallen, insbesondere solchen aus Kupfer und Kupferlegierungen. Viele Hamburger Kirchen sind noch heute mit Kupferblechen von Hartmann bedeckt, welche nunmehr in grüner Patina erstrahlen. Ein weiteres Standbein war die Schiffsausrüstung im Hamburger Hafen, welche jedoch mit der Schließung des Suezkanals 1967 infolge des Sechs-Tage-Krieges zwischen Israel und Ägypten ihr Ende fand, als viele große Frachtschiffe den Hafen Hamburgs zeitweilig nicht mehr zu Ausrüstungszwecken anliefen. Ein Relikt hat sich immerhin bis vor kurzer Zeit erhalten, nämlich ein kleines Ladengeschäft am Rödingsmarkt im Herzen Hamburgs, in dem bis Anfang 2014 maritimes Zubehör für Freizeitkapitäne, Werkzeuge und Touristikartikel verkauft wurden.
Anfang der Sechzigerjahre begann die Firma, neben den Halbzeugen aus NE-Metallen auch mit Systemkonstruktionen für den Fenster-, Türen und Fassadenbau zu handeln, später wurden solche Konstruktionen auch selber entwickelt und vermarktet. Walter Hartmann führte das Unternehmen persönlich bis in die Achtzigerjahre hinein und gab dann die Geschäftsführung an die nächste Generation in Gestalt seiner Tochter Ingrid Spahn und eines Fremdgeschäftsführers weiter. Es folgte eine weitere Blütezeit in den Jahren nach dem Mauerfall 1989 im Rahmen des Aufbaus Ost. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer, nach Abklingen des Strohfeuers der Subventionen versandete das Geschäft, die Kostenlast wurde untragbar und das Systemgeschäft wurde an den früheren Wettbewerber Hueck in Lüdenscheid verkauft. In dieser Zeit übernahm Roland Spahn, Enkel von Walter Hartmann, das Unternehmen, führte eine komplette Neustrukturierung durch und führt es seitdem erfolgreich mit etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Mitglied der Spahn-Hamburg-Gruppe.